"Denkmal aktiv" hieß ein Projekt, das die Schüler des Fachgymnasiums in Aschersleben jetzt abgeschlossen
haben. In Kooperation mit
radio hbw
untersuchten die Schüler
die Geschichte der Papierfabrik Bestehorn, von ihrer Gründung im 19. Jahrhundert bis zur heutigen Nutzung des
Geländes als Bildungscampus Bestehornpark. Die Schüler recherchierten vor Ort und im Stadtarchiv, sprachen
mit Zeitzeugen und sichteten alte Akten.
Entstanden sind im Rahmen des Workshops neben Vorträgen und Plakaten auch zwei Radiobeiträge, in denen
sich die Schüler kritisch mit den Lebensbedingungen der Akkordarbeiter in der Fabrik auseinandersetzen und
einen Besuch des DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl im Jahr 1958 hinterfragen. Über die Eindrücke, die
sie während des gesamten Schuljahres sammeln konnten, berichtet die Elftklässlerin Antonia Herrmann
(Bild oben hinten rechts) selbst:
„Im Oktober 2011 bekam die Klasse 11 des Fachgymnasiums Aschersleben einmal die Chance,
mehr über die ehemalige Papierfabrik Bestehornpark zu erfahren. Heute beherbergt der
ehemalige Fabrikkomplex einen Bildungscampus. Tom Gräbe begleitete 11 Schülerinnen
und Schüler durch die historisch geprägten Tage und stand ihnen jeder Zeit mit Rat
und Tat zur Seite.
Anfangs bekamen wir einen Einblick in das neue Themengebiet. Der Besuch von Herrn Potoschak, welcher damals
selber als Schichtleiter in der Optima arbeitete gab uns einen ersten Einstieg in die Thematik.
Er begann mit den ersten Schritten von H.C. Bestehorn bis zur Gründung und Aufbau des riesigen Besthornparks.
Im Stadtarchiv haben wir eine Vielzahl von Informationen gesammelt. Nach diesem großen Input haben sich die
Schüler in der Redaktion des radio hbw in Gruppen zusammengesetzt und überlegt auf welche konkreten Aufgaben
sie sich spezialisieren wollen.
Eine Gruppe beschäftigte sich mit dem Besuch des damaligen DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl, die andere
Gruppe verglich die Arbeitsbedingungen von Heute mit den Damaligen.
Eine weitere Gruppe fasste die Nutzungsgeschichte des Bestehornparks auf Plakaten zusammen. Wieder andere
Schüler setzten sich mit dieser Thematik in einer Powerpoint-Präsentation auseinander.
Ein weiterer Punkt war das Befragen von
Passanten in der Hoffnung auf Zeitzeugen zu treffen. In einem
Selbstexperiment versetzte sich eine Schülerin in die Lage von damals und versuchte aus einem einfachen
A4-Blatt brauchbare Tüten zu kleben. Es wurde schnell klar, dass beispielsweise Tütenkleben für uns keine
berufliche Perspektive wäre. Heute würde niemand mehr für wenig Geld auf eigene Rechnung im Akkord arbeiten,
das war mühsam, aufwendig und nervenaufreibend. Alles in allem war das Projekt sehr lehrreich und gab uns
einen großen Einblick über die Optima und die Lebensbedingungen der Menschen, die dort gearbeitet haben.“